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BESCHREIBUNG DER ROUTE - Sędziszów Małopolski

Die Route in Sędziszów Małopolski in der Nähe des Bahnhofs und Busbahnhofs in der Kolejowa Straße. Man geht in die Wesoła Straße bis zur Kreuzung mit der Armia Krajowa Straße, weiter ca. 500 m die Armia Krajowa Straße entlang. Am Ring biegt man in die Fabryczna Straße ab. Das Unternehmen PZL Sędziszów A.G. befindet sich in der Fabryczna Straße 4.

ROUTE

● Betrieb der Hilfsindustrie des Zentralen Industriebezirks), heute Filterproduktionsbetrieb „PZL Sędziszów” A.G.

 

ENTFERNUNG ZWISCHEN DEN OBJEKTEN
Die Länge der Route: 1,6 km
Dauer der Route zu Fuß: 20 min
Dauer der Route mit dem Fahrrad: 6 min

Der Betrieb wurde sehr schnell, im Laufe von wenigen Monaten erbaut und schon im Jahre 1939 begann er mehrere unterschiedliche Produkte herzustellen. Montagehalle, mechanische Abteilung mit einer Schmiede und Schweißerei, Lagerhaus, Tischlerwerkstatt und Wirtschaftshäuser bildeten den Betrieb. Produziert wurden hier hauptsächlich Metallelemente wie Armatur für die H. Cegielski Betriebe in Rzeszów und Poznań, landwirtschaftliche Maschinen (vor allem Dreschmaschinen) aber auch Beschläge für Fuhrwerk, Elemente für Autos, Flugzeuge, Werkzeugmaschinen sowie Autoschlüssel. Als Betrieb der Hilfsindustrie des Zentralen Industriebezirks führte er auch Reparaturen von Geräten für Brennerei, Mühlengewerbe oder Sägewerk durch. Realisiert wurden auch Bestellungen für mobile Baracken, Kasernenbetten, verschiedene Wagentypen, Kisten für Artilleriemunition und Militärausrüstung.

Jan Kroczka, der Betriebsdirektor zwischen 1938–1950, schrieb in der Betriebschronik: „Die Zeit nach 1940 war die schwierigste Zeit für das Unternehmen. Während der Kriegshandlungen im September 1939 wurden Werkzeug und viele Rohstoffe gestohlen. Außerdem war die Wiederinbetriebnahme ohne finanzielle Mittel und jegliche Aufträge perspektivlos.

Die größte Schwierigkeit bereitete die Tatsache, dass der neu erbaute Betrieb noch keinen Stromanschluss hatte und alle Werkzeugmaschinen wie Drehmaschinen, Exzenterpresse und Schmiede mit Hilfe von einem manuellen Antrieb funktioniert haben. Und der manuelle Antrieb bestand darin, dass an jeder Werkzeugmaschine zwei Arbeiter standen, der eine drehte die Kurbel, dadurch den Vorsatz mit Keilrad, das durch eine Rillenscheibe das Keilrad der Werkzeugmaschine drehte, damit der zweite Arbeiter an der Werkzeugmaschine arbeiten könnte. Auf diese Art und Weise haben wir in den Jahren 1940 und 1941 gearbeitet. [Quelle: Filters&Service – Nr. 4, September 2014, S. 14]

Im Jahre 1942 übernahm eine deutsche Firma aus Hamburg das Unternehmen. Unter einem neuen Namen „Draisinenbau”, stellte der Betrieb manuell bediente Draisinen und Verbrennungsdraisinen her. Im Jahre 1943 haben 150 Arbeiter monatlich etwa 50 manuell bediente Draisinen und 30 Draisinen mit Motorantrieb produziert. [65 Jahre des  Filterproduktionsbetriebs].

In der Betriebschronik schrieb Jan Kroczka über die Arbeitsbedingungen: „ Anfang Juli 1944 marschierten sowjetische Streitkräfte schnell durch Polen, so entschied sich die deutsche Behörde den Betrieb zu evakuieren. In Eile ist es ihr doch gelungen, zwei große Waggons mit wertvollsten technischen Anlagen nach Deutschland zu schicken.

Da sich die Front näherte und in Sędziszów zu schweren Kämpfen kommen könnte, habe ich mit den Arbeitern einige Werkzeugmaschinen, Werkzeug und Rohstoffe, die im Falle eines Brandes zerstört werden konnten, vergraben“. Jan Kroczka erinnert sich an die letzten Septembertage 1944: „Der Betrieb sah damals tragisch aus. Alle gemauerten Hallen (außer Gießerei) wurden verbrannt und damit Werkzeugmaschinen und Anlagen, die sich in den Hallen befanden, ausgenommen die vergrabenen Werkzeugmaschinen. Die Verluste wurden auf insgesamt 65 451 Zloty, in Bezug auf Jahr 1939, geschätzt, was ca. 50% des Gesamtwertes betrug. [Quelle: Filters&Service – Nr. 5, Dezember 2014, S. 14]

Im Rückzug haben die deutschen Truppen die meisten Produktionshallen zerstört und verbrannt. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau des Filterproduktionsbetriebs. Dabei wurde die Produktionspalette um die Herstellung von Dreschmaschinen und um Dienstleistungen im Bereich der Reparatur landwirtschaftlicher Maschinen erweitert. Im Jahre 1950 kam es zur Verstaatlichung des Betriebs, damals wurden dort 66 Arbeiter und 6 Beamte beschäftigt.

Der Betrieb spezialisierte sich in der Anfertigung von Wellendichtringen, umgangssprachlich Simmerringe bezeichnet. In Polen wurden sie nur in Sędziszów Małopolski hergestellt. Krankenhausbetten und Operationstische wurden hier auch produziert. 1955 wurde hier mit der Herstellung von Luftfiltern für den Lastkraftwagen Star angefangen. Seit diesem Moment werden hier vor allem Filter produziert. Auf dem Gelände des ehemaligen Betriebs der Hilfsindustrie des Zentralen Industriebezirks befindet sich heute der Filterproduktionsbetrieb „PZL Sędziszów” A.G.

„PZL Sędziszów” A.G. ist heute ein weltweit führender Produzent von Filtern. Im Angebot hat das Unternehmen: Kraftstofffilter, Luftfilter, Schmierölfilter für alle Motorentypen und Geräte, Filter zur Luftfilterung, Filter zur Kühlmittelfilterung. Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit widmet sich der Betrieb der zukunftsorientierten Anwendung von Filtern. Jahrelange Erfahrung und innovative Einführung neuer technischer Lösungen machen die Firma weltweit und landesweit führend. Im August 2012 übernahm Unimot Express 85 % der Beteiligungen am Filterproduktionsbetrieb. Unimot Express ist einer der führenden Vertreiber von Kraftstoff- und Ölsorten.

Es besteht die Möglichkeit, nach Vereinbarung des Termins eine Führung durch die Produktionshalle PZL Sędziszów zu organisieren. Man kann hier die Montage und den Produktionsprozess näher kennen zu lernen.

Nach der Besichtigung der Fabrik geht man zur Kreuzung mit der Armia Krajowa Straße, dann die Armia Krajowa Straße entlang, nachher Wesoła Straße und Kolejowa Straße entlang erreicht man den Bahnhof und den Busbahnhof.